Ehrlicher Handel

Fairer Handel als Alternative

Viele Produkte, die wir tagtäglich gebrauchen, kommen nicht aus Deutschland. Vieles wird außerhalb Europas produziert: die Kleidung, die wir tragen, die Schuhe im Schrank, die Töpfe und Pfannen in der Küche, die schönen Vasen auf der Fensterbank. Wir denken kaum darüber nach, wo die Produkte, die wir kaufen, überhaupt herkommen. Im Supermarkt greifen wir zu dem, was gerade nötig ist, und ansonsten gönnen wir uns, was gerade in Mode ist. Für uns ist es normal, dass wir uns kaufen können, was wir wollen - so lange es unser persönlicher Geldbeutel erlaubt. (Besonders freuen wir uns dann natürlich über Schnäppchen!)

Die Hersteller der Artikel, die Produzenten, wohnen häufig in Ländern des Südens wie Indien, China, Peru oder Kenia. In diesen Ländern sind die meisten Menschen arm. Sie haben ein hartes Leben. Umwelt- und Sozialstandars wie bei uns gibt es nicht. Oft müssen die Kinder mitarbeiten, damit die Familie überhaupt überleben kann.

Ein erschreckendes Beispiel betrifft unsere heißgeliebte Schokolade: In Westafrika werden Kinder verschleppt, um dann als Sklaven auf Kakao-Plantagen zu schuften. Aber auch über die Arbeitsbedingungen in den Textilfabriken Asiens hat es bereits zahlreiche erschütternde Berichte gegeben. Als VerbraucherInnen wollen wir das eigentlich gar nicht so genau wissen und die großen Firmen hören die Kritik auch nicht gerne. Hier ist noch viel Lobbyarbeit nötig.

Zumindest für einige Produkte bietet aber der Faire Handel eine Alternative. Denn die Maxime des Fairen Handels lautet: Die ProduzentInnen erhalten einen solchen Preis für ihre Produkte, dass die Familien von ihrer Arbeit in Würde leben können.

Ob der Kaffeebauer in Südamerika, der unter einfachsten Bedingungen ohne Strom und fließendes Wasser iin einem abgelegenen Dorf in den Bergen lebt, oder die Teepflückerin in Indien mit ihrer Großfamilie oder die Angehörigen der Speckstein-Genossenschaft in Kenia, die mit einfachsten Mitteln wunderschöne Dinge herstellen, im Fairen Handel sind sie keine "Objekte der Ausbeutung", sondern "Partner". Die Importeure von fair gehandelten Waren wie z.B. die Gepa oder El Puente pflegen langfristige Beziehungen zu "ihren" Produzenten. Sie bieten Beratung zu Buchhaltung und Finanzen oder zum Bio-Anbau und fördern damit eine eigenständige und nachhaltige Entwicklung in zum Teil vernachlässigten Regionen.

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Die Grundsätze des Fairen Handels

  • faire Preise und ein sicheres Einkommen, das ein Leben in Würde ermöglicht
  • Einhaltung von Sozial- und Umweltstandards
  • Förderung von Kooperativen 
  • langfristige Verträge mit Produzenten, z.B. auch Vorauszahlungen
  • Unterstützung bei der Produktentwicklung, z.B. Beratung für Bio-Anbau
  • Transparenz auf allen Ebenen
  • keine Kinderarbeit

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Weltläden

In Deutschland gibt es bereits über 800 Weltläden und darüber hinaus werden in vielen Supermärkten fair gehandelte Produkte angeboten. Durch Ihren Einkauf unterstützen Sie Menschen in den Ländern des Südens und leisten zumindest einen kleinen Beitrag für mehr Gerechtigkeit in der Welt.

„Fairer Handel heißt für uns, dass wir Arbeit und Verdienstmöglichkeiten haben, so dass wir unsere Kinder zur Schule schicken können. Von unserem Verdienst haben wir in der Gruppe ein gemeinsames Konto angelegt, und wir alle entscheiden, wer davon einen Kredit bekommen kann. Wir wollen kein Mitleid, sondern Arbeit, die wir in Würde verrichten können. Wir haben nun auch eigene Arbeitsräume, wo die Arbeitsbedingungen gut sind.“ (Sunita, Schatzmeisterin der Gruppe Taja16, TARA Projects, Indien.) Aus: Die Wirkungen des Fairen Handels, S. 5...weiter auf: [http://www.fairtrade.de]

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